Wernigerode - MZ: Kontinuität. Es lässt sich mit einem Wort sagen, wie es bei
der Harzer Volksbank weitergeht, nachdem Vorstand Hans-Heinrich Haase-
Fricke nach 14 Jahren bei der Bank in den Ruhestand gegangen ist. Sein Nachfolger
ist Mathias Koch. Er wurde vom Aufsichtsrat einstimmig gewählt - und hat nicht vor, das Banking bei der Volksbank neu zu erfinden. „Wir kennen unsere Kunden, wir kennen unsere Mitarbeiter“, sagt Koch im Gespräch mit der MZ. „Warum sollten wir etwas ändern, was sich bewährt hat?“ Das bestätigt auch Heino Oehring, der zweite Vorstand der Bank, der jetzt den Sprecherposten innehat. „Wir wollen nicht die
Welt verändern, sondern auf dem aufbauen, womit wir schon in der Vergangenheit
erfolgreich waren.“ Oehring bringt das Geschäftsmodell der Harzer Volksbank eG auf diese einfache Formel: „Wir wollen alles finanzieren, was man vom Brocken aus sehen kann.“ Es habe sich bewährt, wie die Bank in der Vergangenheit agiert habe, sagt Oehring: mit den klassischen Bank-Dienstleistungen. Und so solle es auch bleiben:
Wer ein Haus kaufe, wer eine Familie gründe, wer sich selbstständig mache, sei im Landkreis Harz und im Salzlandkreis ein potenzieller Kunde der Harzer
Volksbank. Zwar sollte der Standardservice künftig verstärkt online angeboten werden - etwa Überweisungen. „Aber wir haben weiterhin die Hälfte der Kundschaft im Präsenzgeschäft“, sagt Oehring. Und so werde es auch künftig - etwa bei der Baufinanzierung und der Vermögensberatung - persönliche Kontakte zwischen
Bankmitarbeiter und -kunde geben.
„Wir bieten das an, was nachgefragt wird“, sagt Oehring. Und Koch betont: „Es wird immer eine Gruppe geben, die dem Internet und dem Online-Banking
nicht vertraut.“
Der neue Mann im Vorstand der Harzer Volksbank wurde im Dezember 1974 in Brandenburg geboren, wuchs aber in Wernigerode auf, besuchte hier die Schule, machte sein Abitur am Stadtfeld- Gymnasium. Koch lernte den Beruf des Bankkaufmanns, qualifizierte sich zum Betriebswirt und holte sich das Kaufmannsdiplom an der Hochschule Harz. Seit 2009 ist er Geschäftsführer des Immobilienvermarkters VBS Immo von Harzer Volksbank und Sallier Immobilien GmbH.
Wenn er nicht eine Bank leitet oder Immobilien vermarktet, dann stellt sich Koch zum Ausgleich auf seine Abfahrtski oder segelt mit seinem kleinen Boot im Havelland.
Der langjährige Vorstand Heino Oehring ist froh, dass mit Koch jemand aus den eigenen Reihen auf seinen Kollegen Haase-Fricke folgt. „Wir mussten niemanden
aus Baden-Württemberg oder Bayern verpflichten, wir berufen jemanden aus den eigenen Reihen“, sagt Oehring. „Jetzt hat die Volksbank Harz einen Vorstand aus zwei Leuten, die seit Jahren in dieser Bank arbeiten.“ Und - das könnte man hinzufügen - aus zwei Ostdeutschen. Einem aus Quedlinburg und einem aus Wernigerode.