Turbulenzen gemeistert

Die Vertreterversammlung wählt Erik Lautenschläger zum Aufsichtsratsmitglied

MZ von Kjell Sonnemann:

Ein Neuer, zwei Alte und ein Geehrter - um Personalien des Aufsichtsrats ging es unter anderem bei der Vertreterversammlung der Harzer Volksbank am Donnerstagabend in
Wernigerode. Wahlen zum Aufsichtsrat war ein Tagesordnungspunkt. Turnusgemäß
schieden nach drei Jahren Jens Hohmann aus Wernigerode und Raimond Stadtler aus Emersleben aus. Der Vorstand des Aufsichtsrats schlug die Wiederwahl
beider vor, er wolle die erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Dem folgte die Versammlung einstimmig. Dann meldete sich Joachim Sattler, ehemaliges langjähriges Aufsichtsratsmitglied, zu Wort. „Ich habe nicht nur die goldenen Zeiten mitgemacht“, sondern auch Veränderungen und Fusionen. Im Aufsichtsrat gehe es nicht darum, nur zuzuhören und zu nicken. Es gebe kontroverse Diskussionen, man müsse auch mal
Streit aushalten können und etwas sagen. Weil es vakante Sitze im Aufsichtsrat der Harzer Volksbank gebe, habe er sich Gedanken um ein weiteres Mitglied gemacht.
Außerdem sei Quedlinburg im Gremium unterrepräsentiert, so Sattler. Er schlug Erik
Lautenschläger vor. Sattler habe den Quedlinburger „als cleveren Bauleiter kennengelernt“, der jetzt ein Bauunternehmen leite. Er könne zuhören, sei freundlich, sage aber auch seine Meinung. Lautenschläger berichtete, ihn habe es Anfang der 2000er Jahre nach Halberstadt verschlagen. Ein paar Jahre später wechselte der Bauingenieur zur Partner Bau Quedlinburg GmbH, zog 2009 auch in die Welterbestadt, wo er mit Frau und Tochter wohnt. „Von der Pike auf habe ich den Beruf gelernt.“ Seit 2021 ist er alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens. Die Versammlung wählte Lautenschläger einstimmig zum Aufsichtsratsmitglied. Mitglied des Gremiums ist auch Frank Zedler - seit knapp 30
Jahren. Der Ascherslebener „arbeitet stets umsichtig, steht ebenfalls auch mal auf. Das ist aller Ehren wert“, sagte Wolfgang Thomas, Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Der Genossenschaftsverband zeichnete Zedler mit der Ehrennadel aus. „Sie sehen mich sprachlos“, sagte Zedler. Er arbeite immer gerne mit den Kollegen, habe auch Höhen und Tiefen erlebt. Selbst die Tiefen hätten Spaß gemacht, „weil an einem Strang gezogen
wird für unsere Bank“. Wenn es so weitergehe, sei die Volksbank weiter gut aufgestellt.
Das ist sie: Trotz vieler großer Herausforderungen im Jahr 2021 gebe es ein solides Ergebnis, sagte Mathias Koch, seit Anfang dieses Jahres Vorstand der Harzer Volksbank. Die Rückkehr von Coronabedingungen zu Normalität habe 2021 leider noch nicht stattgefunden.
Zudem habe die Bank die Auswirkungen des Negativzins zu spüren bekommen.
Das Kreditgeschäft bleibe ein wichtiger Teil, sei der „Motor der
Wirtschaft“. Auch im Privatbereich sei die Kreditnachfrage hoch gewesen: Es habe etwa einen Boom im privaten Immobilienmarkt gegeben, die Menschen investierten
in Eigenheime und Modernisierungen.
Hier konnte die Volksbank helfen, genauso bei Corona-
Förderkrediten. Vorstandssprecher Heino Oehring berichtete über die „Sozialbilanz“:
Die Volksbank unterstütze 2021 unter anderem die „Sterne des Sports“, Jugendtrainerlizenzen und einen Kommunaldialog in Quedlinburg. Zudem gab es für
500 Kunden ein exklusives Konzert der Fantastischen Vier.
Er dankte den 155 Mitarbeitern und stellte die sieben neuen vor, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

Neuer Vorstand der Harzer Volksbank eG mit aktuellem Aufsichtsrat und neuem Mitglied

Zahlen zum Geschäftsjahr 2021

Wie der Jahresüberschuss von gut 1,254 Millionen Euro verwendet werden soll, entschied die Versammlung einstimmig: Eine Drei-Prozent-Dividende wird ausgeschüttet (rund 919.000 Euro),
190.000 Euro sind für gesetzliche und 145.000 Euro für andere Rücklagen vorgesehen.
Die Bilanzsumme wuchs von 1,018 (2020) auf 1,088 Milliarden Euro.
Das Kreditgeschäft stiegt von 756 auf 800 Millionen Euro. Das Kundenvertrauen
stieg: 2020 lag die betreute Einlage bei 1,265 Milliarden Euro, 2021 bei 1,392.

Das Kundengesamtvolumen wuchs von 2,021 auf 2,192 Milliarden Euro.