Quedlinburg/Volksstimme (von Petra Korn). Es wäre ja unglaublich, wenn sie wieder nach Berlin fahren würden. So hat es Konrad Sutor, langjähriger Vorsitzender der TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg, im Vorfeld der Preisverleihung für den Wettbewerb "Sterne des Sports" Sachsen-Anhalt gesagt. Da hatten sich die Quedlinburger mit ihrem projekt "Panthers United - Auch wir können Basketball" als Regionsieger bereits den Stern in Bronze gesichert und so für den Landeswettbewerb qualifiziert. Den sie, so steht es inzwischen fest, erneut gewonnen haben: Die TSG GutsMuths ist auch 2024 mit dem "Großen Stern in Silber" ausgezeichnet worden (wir berichteten). Und fährt nun wieder nach Berlin.
Dort werden am 20. Januar 2025 die Sterne in Gold als Bundespreise vergeben - diesmal durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Darauf freuen sie sich schon, sagen Vereinsvorsitzender Frank Müller, seine Stellvertreterin Kristina Florschütz und Konrad Sutor. "Das ist ein in Magdeburg. Dabei sein ist alles", erklärt Kristina Florschütz, noch immer beeindruckt von dem Abend in der Staatskanzlei in Magdeburg. Hier das Ehrenamt ins Licht zu rücken - mit den Sternen werden Vereine geehrt, die sich über ihr Sportangebot hinaus besonders gesellschaftlich engagieren -, ist eine sehr schöne Würdigung, sagt Frank Müller.
Ausgezeichnet wurde die TSG für ihr Projekt, mit dem sie ihr Sportangebot für noch mehr Menschen mit Behinderung geöffnet hat: Zu den Sportlern mit Handicap, die in vielen Bereichen des Vereins bereits trainieren, ist eine neu gegründete Basketball-Traningsgruppe für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung hinzugekommen. Die Bewerbung der Städte Quedlinburg und Thale in Kooperation auch mit Sportvereinen als Host Twon für die Special Olympic World Games, die im Sommer vergangenen Jahres in Berlin stattfanden, war Inspiration, auch im Basketball mit Unterstützung der GutsMuths Quedlinburg Panthers etwas zu beginnen, erinnert sich Initiator Konrad Sutor. Kontakte zur Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg wurden geknüpft, ein Crowdfunding-Projekt über die Harzer Volksbank gestartet, so Geld gesammelt, um etwa Bälle und Kleidung kaufen zu können. Das startete zunächst in der Sporthalle der Lebenshilfe in der Stresemannstraße. Im Januar wurde dann umgezogen in die Sporthalle der TSG an der Turnstraße, wo es große Körbe gibt und ein Feld, das in etwas den Regularien entspricht. Aktuell trainieren in der Gruppe zwölf Sportler mit Beeinträchtigung - vier Frauen und acht Männer - im Alter zwischen 18 und 46 Jahren. Elf Sportler kommen von der Lebenshilfe, einer von der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Im Team sind auch zwei Sportler ohne Handicap. Großes Zielist, dass die "Panthers United" ein inklusives Basketballteam werden, berichtet Sutor, der die Gruppe trainiert und durch den stellvertretenden Basketball-Abteilungsleiter Gunter Schimpfermann große Unterstützung für das Projekt bekommen hat.
Das nun in Magdeburg ausgezeichnet wurde - für die TSG sehr überraschend. "Wir sind alle davon ausgegangen, dass wir nicht noch mal den großen Stern gewinnen", sagt Kristina Florschütz. Im Vorjahr war die TSG, die federführend im Kita-Sportbeirat in Quedlinburg ist, für das Beirats-Projekt "Sport und Umwelt - wir jüngsten Quedlinburer sind dabei" geehrt worden.